Frühstückseis

Etwas gequält spannt Sara den Schirm auf. Dann den nächsten und den übernächsten. Bis der ganze Marktplatz beschirmt ist. Langsam kommen auch in die junge Italienerin ein paar Lebensgeister. Gestern Abend hat sie die Stadt auf eigene Faust erkundet und ein paar Bekanntschaften gemacht. Stolz hat sie ihre wenigen Deutschkenntnisse präsentiert. „Sara, vergiss die Stühle dahinten nicht.” Ihre Kollegin zeigt auf einen Stapel, der noch aufgebaut werden muss. Ein bisschen zweifelt Sara am Verstand ihres Onkels. Warum muss seine Eisdiele im kalten Norden schon um acht Uhr morgens geöffnet und voll bestuhlt sein?

Das klackende Geräusch der Stühle auf dem Marktplatz erinnert Sara erneut an ihre Kopfschmerzen. Hauptsache sie schafft es bis zur Mittagspause. Ihr Onkel hat deutlich gemacht, das sie bei einem Fehlverhalten sehr schnell wieder nach Hause fliegt. Sara schüttelt vorsichtig den Kopf. Nein, das darf nicht passieren. Viel zu schön ist doch dieses Sommerferienabenteuer.

„Ciao Sara, wie geht’s?” Sara lächelt und senkt den Blick. Seine Hand streift in ihren Gedanken nochmal über ihr Gesicht. Seine fremden Lippen waren ganz nah an ihrem Hals. Der Reiz einer neuen Begegnung prickelt sofort wieder unter ihrer Haut. Ihr Herz macht einen Hüpfer. Er hat es nicht vergessen. Sie dreht sich um. „Ciao, gut. Und dir?” – „Wenn ich gleich mit dir ein Frühstückseis genieße, geht es mir hervorragend.”

Lebt leuchtend, Lena.

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