Niemals

Der Chlorgeruch zieht in Sandras Nase, noch während sie ihr Fahrrad direkt vor dem Haupteingang abschließt. Das Hallenbad hat jetzt immer früher geöffnet, damit Sportbegeisterte sich schon vor der Arbeit im Wasser ausstrampeln können. Sandra betritt das Gebäude und biegt sofort nach links ab. Unter dem Schild „Freibad” hindurch bewegt sie sich wieder nach draußen.

Der Chlorgeruch verfliegt und wird durch…

Theater

Er nimmt die Zeitung in die Hände und hält sie so hoch vor sein Gesicht, dass Cora nur noch ahnen kann, welche Miene sich dahinter verbirgt. Die Zeitung raschelt laut bei jedem Umblättern und trifft damit immer wieder auf die Nervenenden, die Cora zum Ausrasten bringen werden. Sie bittet ihn, ihr die Milch zu reichen. Nur ein Grunzen, außer dem Zeitungsgeblätter keine Reaktion. „Jetzt reicht es mir”, ruft Cora…

Innehalten

Die weichen Haare kitzeln in ihrer Nase. Gerade lang genug, um überhaupt an ihre Nasenspitze zu reichen. Der Schlaf ist endlich über das Baby auf ihrer Brust gekommen. Sie liegt auf dem grauen Sofa eingehüllt in eine Wolldecke und lächelt. Ihre Augen erzählen die Nacht in der sie stundenlang mit dem zahnenden Kind durch die Wohnung gelaufen ist. Erstaunlich, dass sie auf ihrer Route rund um den Küchenblock keine Spuren…

Meute

Die Tür schließt sich hinter Ellen und sie legt eine Hand an das kühle glatte Holz. Die Lackierung riecht noch frisch, aber trotzdem sind schon Kratzer und Macken darin. Wie es wohl wäre, in einem Haus zu leben, in dem nicht sofort alles wieder zerstört würde? Ellen seufzt und wendet sich von der Tür ab. Das Zimmer ist still und schreit trotzdem förmlich vor Unruhe. Zügig beginnt sie, alle Gegenstände vom Boden aufzulesen…

Gewitterstimmung

Wie die Luft nach einem Sommergewitter ist die Stimmung plötzlich wieder klar und warm. Was war da eben passiert? Kassandra sitzt auf dem Holzstuhl in der Küche und führt den Kaffeebecher mit der Hand zum Mund.

Eben flogen noch Blitze doch die Luft und der Donner lies ihre Eingeweide erschauern. Sabrina ist raus gerannt und hat sie zurückgelassen. So als wäre nichts passiert. Und plötzlich ist alles wieder still nach…

Frohsinn

Lass uns froh sein, dass wir hier sind”, sagt Maxim zu Miranda. „Ja, hast schon recht.” Ihre Stimme klingt belegt. Ihr Blick folgt ihren Händen, die sie gerade an ihrer Funktionsradlerhose abwischt. „Wollen wir dann weiter?”, Maxim steigt aufs Rad und setzt seinen Helm auf. Hinter ihm leuchtet die Temperaturanzeige der örtlichen Bank auf. 9:01 Uhr, 25°C. Miranda seufzt. Vor ihr liegen knapp 80…