Theater

Er nimmt die Zeitung in die Hände und hält sie so hoch vor sein Gesicht, dass Cora nur noch ahnen kann, welche Miene sich dahinter verbirgt. Die Zeitung raschelt laut bei jedem Umblättern und trifft damit immer wieder auf die Nervenenden, die Cora zum Ausrasten bringen werden. Sie bittet ihn, ihr die Milch zu reichen. Nur ein Grunzen, außer dem Zeitungsgeblätter keine Reaktion. „Jetzt reicht es mir”, ruft Cora plötzlich laut und steht so heftig auf, dass ihr Stuhl beim Zurückschieben umkippt. Ein Blick darauf und Cora beginnt zu grinsen. „Du willst mich mit Ignoranz bestrafen? Dann viel Spaß beim Zeitung lesen.” Zwei Schritte zum Küchenschrank und der erste Teller zerbricht auf dem Boden. Dann der zweite. Als nächstes nimmt sie sich die Blumenvase vor. Wasser steht nun auf dem Fußboden und vereinzelt liegen rote Rosen herum.

„Cut!” ruft Thomas da aus dem Off. „Zehn Minuten Pause und dann machen wir die nächste Szene.“ Cora schüttelt sich einmal die Arme aus, pustet die angestaute Luft aus und fragt Marc, der gerade die Zeitung zusammenfaltet: „Kaffee?” – „Ja gern. Und trockene Socken. Du hast die Vase etwas weiter zu mir geworfen als beim letzten Mal.” Beide lachen. Es ist nicht immer alles, wie es scheint.

Lebt leuchtend, Lena.

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