Oder: Wie du es dieses Jahr schaffst, deine Vorsätze zu halten.
Schon in der Schule habe ich mir alljährlich gute Vorsätze gemacht. „Dieses Jahr werde ich besser in Mathe.“ Und auch als Erwachsene bin ich manches Jahr in diese Falle getappt. Vorsätze werden gemacht und meistens genauso schnell wieder gebrochen oder vergessen. Vorsätze zu halten, scheint für die allermeisten eine schlicht unmögliche Aufgabe zu sein. Hier kommt die Strategie, die ich seit einigen Jahren anwende, damit sich auch wirklich etwas verändert.
1. Aktuelle Situation erfassen
Wann immer ich das Gefühl habe, etwas verändern zu müssen, steht erst einmal eine Bestandsaufnahme an. Das kann übrigens zu jedem beliebigen Zeitpunkt stattfinden. Der Jahreswechsel ist dabei nur ein willkürliches Datum, das auf die allermeisten eine magische Wirkung hat. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, bis die guten Vorsätze wieder aus dem Kopf verschwinden.
Frage dich selbst!
Hilfreiche Fragen sind dabei: Wo befinde ich mich gerade? In welcher Situation? Fühle ich mich wohl damit? Warum fühle ich mich vielleicht unwohl? Warum möchte ich überhaupt etwas verändern? Kann es nicht auch einfach so weiter laufen? Erst wenn die Frage des persönlichen Warums geklärt ist, kann weiter gearbeitet werden. Ohne einen triftigen Grund lassen wir alle unsere Intentionen schnell wieder los. Es genügt nicht, einfach das zu wollen, was andere wollen. Die eigene Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg. Eine klare Vision für eine Veränderung, mag sie noch so klein sein, ist essentiell für langfristige Ergebnisse.
Deine innere Überzeugung ist deine Sache.
Diese innere Überzeugung ist ausgesprochen subjektiv und sollte weder von anderen noch von einem selbst verurteilt werden. Der klassische Vorsatz, mehr Sport zu machen, hat objektiv meistens sehr viel mit der eigenen Gesundheitsvorsorge zu tun. Ein wunderbarer Grund, sich für mehr Bewegung im Alltag zu begeistern. Wenn dir aber die eigene Gesundheit nicht wichtig genug erscheint, um dich allein aus diesem Grund für regelmäßige Trainingseinheiten zu begeistern, wirst du langfristig scheitern. Stelle dir die Frage, warum du wirklich mehr Sport machen willst. Oder ob du da nur dem Klischee folgen möchtest. Für mich persönlich ist Sport beispielsweise der perfekte Ausgleich zum stressigen Alltag. Einfach mal eine Stunde an nichts anderes Denken, als die Bewegungsabläufe zu trainieren und dabei den Kopf frei bekommen. Für mich ist der Gesundheitsfaktor auch nur ein Bonuspunkt. Und ich bin mir sicher, einige von euch würden Sport nicht als entspannten Ausgleich zum Alltag ansehen. Und genau da musst du dann weiter suchen. Warum ergibt mehr Sport im nächsten Jahr für dich Sinn? Nährt dieser Vorsatz eine Version deines Lebens, die du noch erreichen willst? Warum willst du das?
2. Gewünschte Veränderungen festhalten
Der nächste Schritt ist dann relativ einfach: Schreibe auf, welche Veränderung du letztlich erreichen willst. Wenn es dir hilft, schreibe deine persönliche Motivation gleich dahinter. So kannst du in den folgenden Tagen, Wochen, Monaten immer wieder zu deiner ursprünglichen Bestandsaufnahme zurückkehren und dich daran erinnern, warum du dir XY überhaupt antust.
3. Konkrete Schritte als Ziele festlegen
Werde konkret und überlege dir genau, wie du dein Ziel erreichst. Pauschale Vorsätze bringen dich nicht weiter. Die Kunst ist, deine Vision in machbare Schritte aufzubrechen. Das kann ein konkreter Schritt sein, oder vielleicht sind es auch zehn. Ganz egal, Hauptsache ist, dass es nicht bei „Mehr Sport machen“ bleibt. Auch in diesem Zusammenhang gibt es keine einheitlichen Schritte, die universal pro Vorsatz auf alle Menschen übertragen werden können. Stattdessen ist es zunächst deine Aufgabe, deine persönlichen Fähigkeiten und Vorlieben anzusehen. Mache dir das Leben nicht schwerer, als es ist, sondern nutze, was du schon hast oder ohnehin gern tust. Im Beispiel „Mehr Sport“ könnten konkrete Schritte etwa sein, zu Fuß zur Arbeit zu gehen, oder jeden Morgen vor dem Frühstück eine Runde Joggen zu gehen. Du siehst, dazwischen liegen Welten an Aufwand und Hingabe. Und das ist vollkommen in Ordnung. Du musst deinen Weg und nicht den Weg deines Nachbarn finden, sonst landest du am Ende noch im falschen Haus.
4. Sinnvolle Gewohnheiten etablieren
Mit den einzelnen festgelegten Schritten hast du das meiste an Denkarbeit bereits erledigt. Jetzt geht es um die langfristige Implementierung in deinem Leben. Mache dir deine neuen Vorsätze zu Gewohnheiten, für die du keine Gehirnkapazität mehr opferst. Das wunderbare an Gewohnheiten ist genau das: Gewöhnlich machst du Dinge nun so, ohne weiter darüber nachzudenken. Die Entscheidung, etwas zu tun, hast du bereits getroffen. Warum solltest du sie nun ständig hinterfragen? Die guten Vorsätze zu halten, geschieht dann praktisch von allein.
Es gibt kein Patentrezept, wie du neue Gewohnheiten etablieren kannst. Einigen hilft, sich einen Gewohnheitstracker auf ihr Handy zu laden oder irgendwo einen Kalender zu deponieren und jeden Tag abzuhaken, an dem sie ihre Gewohnheit eingehalten haben. Anderen hilft es, wenn sie sich nach außen hin verpflichten, etwa einen kostenpflichtigen Fitnessstudio-Vertrag abschließen. Kenne dich selbst oder lerne dich dafür selber kennen. Was sind deine täglichen Gewohnheiten? Wie hast du diese etabliert? Kann das nochmal funktionieren? Möglicherweise ergibt sich bei deinen ohnehin vorhandenen Gewohnheiten auch die Möglichkeit, diese mit etwas Neuem zu Verknüpfen. Etwa: Jedes Mal, wenn ich mir die Zähne putze, mache ich Kniebeugen. Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt. Das macht es zugegebenermaßen schwer, aber nicht unmöglich. Hier liegt wohl auch einer der Gründe begraben, warum die meisten Neujahrsvorsätze letztlich doch über Bord geworfen werden.
Wer besonders tief in die Thematik der Gewohnheitsbildung eintauchen möchte, kann außerdem noch das Buch „Better Than Before – Mastering the Habits of Our Everyday Lives“ von Gretchen Rubin (Deutsche Übersetzung: “Erfinde Dich Neu – Verändern Sie Ihre Verhaltensmuster und werden Sie glücklicher, produktiver und besser als je zuvor“) lesen. Große Empfehlung meinerseits.
Ansonsten bleibt mir nur, einen guten Rutsch in das neue Jahr zu wünschen und viel Erfolg dabei, die guten Vorsätze zu halten! Solltest du deinen Morgen im kommenden Jahr mit kleinen positiven Geschichten beginnen wollen, lies mal in meine MorgenGeschichten rein.
Deine Anna Lena.
Hältst du dich normalerweise an deine guten Vorsätze? Fällt es dir leicht, neue Gewohnheiten zu etablieren? Lass es mich in der Kommentarspalte wissen.
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