Komfortzone

Ich traue mich das jetzt‘, denkt sich die zehnjährige Phillipa und steigt die Leiter hoch. Sie kennt das Wort Komfortzone noch nicht, weiß aber genau, wie sie sich anfühlt. Im Schwimmbad verbringt sie ihre Zeit zweimal die Woche rund um den 1-Meter-Turm. „Phillipa, was machst du da?“, ruft ihre Freundin Saskia. Sie steigt eilig aus dem Becken und platscht mit den nassen Füßen auf dem Fliesenfußboden. Ihre Haare triefen von Wasser und sie macht sich eilig, aber mit Bedacht, über den rutschigen Boden auf zu Phillipa.

„Was machst du da?“ wiederholt sie ihre Frage und fährt mit Blick auf den 3-Meter-Turm fort: „Willst du da etwa runter springen?“ Phillipa bleibt ein paar Sprossen über dem Boden stehen. „Ja, wieso denn nicht?“ – „Weil du das noch nie gemacht hast?“ Von hinten kommt eine Gruppe 16-Jähriger. „Ach, das traut die sich doch eh nicht.“ Und: „Ist das nicht die Kleine vom 1-Meter-Brett? Ich glaube, die kann was.“ Und: „Wenn wir da sind, ist sie hoffentlich weg.“

Phillipa steigt die Leiter Sprosse für Sprosse hoch. Oben angekommen blickt sie nach unten. Wirklich hoch. Sie atmet einmal tief durch, nimmt Anlauf und springt. Als sie auftaucht, steht Saskia am Beckenrand und applaudiert. Es summt in Phillipas Ohren. Sie muss nicht wissen, was „Komfortzone“ bedeutet. Sie hat ihre gerade verlassen. Manchmal lohnt es sich, die negativen Stimmen auszublenden und mutig zu sein.

Lebt leuchtend, Lena.

Hand hoch, wer sich gerade beim Verweilen in der eigenen Komfortzone ertappt hat. Schreibt mir gerne in den Kommentaren!

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