Schwesterherz

Was soll das denn jetzt? Mitten in der Nacht? Was? Auf dem Handydisplay: Conni. Oh. „Hallo?“ – „Hab ich dich geweckt?“ – „Bin schon wach, was ist passiert?“ – „Er hat Schluss gemacht.“ – „Ich fahre sofort los.“, sagt Katja, legt auf und zieht sich einen Mantel über den Schlafanzug. Schuhe an. Drei Minuten später sitzt sie im Auto. Es ist fünf Uhr. Dem wird sie es zeigen. Wie kann er es wagen, ihre kleine Schwester zu verletzen?

Tränen, überall auf dem Gesicht ihrer Schwester. Katja fällt die Treppe in die erste Etage fast hoch und nimmt sie in den Arm. „Was kann ich tun?“ – „Du hast schon alles getan.“, antwortet Conni und drückt sie noch fester.

„Erstmal was essen?“, fragt Katja ihre Schwester und bereitet wenig später das Frühstück vor. Conni sitzt am Küchentisch und starrt die Luft an. Am Kaffee nippend versucht sie immer wieder, in Worte zu fassen, was passiert ist. Katja legt ihre Hand auf die Schulter ihrer Schwester und sagt: „Später.“ Die Stille ist wahnsinnig laut, aber bietet auch Komfort, während Katja und Conni Hand in Hand am Küchentisch sitzen. „Danke.“, flüstert Conni. „Immer.“, flüstert Katja.

Freunde mögen kommen und gehen. Schwestern bleiben. Auch Schmerz lässt sich besser zu zweit ertragen. Katja beginnt, eine Melodie zu summen. Erst leise, dann lauter. Conni schmunzelt zunächst und beginnt dann zu lächeln. Das Lied hat sie als Kind immer falsch gesungen. Es heißt „Freedom“. Conni sang damals und singt jetzt ebenfalls lauthals „Frieeedaaa ohhh Friedaaaa…“. Lachen ist die beste Medizin.

Lebt leuchtend, Lena.

P.S. Hat Euch die Geschichte zum Lächeln gebracht? Was hat Euch gefallen und was vielleicht auch nicht? Ich freue mich über Euer Feedback in den Kommentaren oder per Kontaktformular.

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