Traumberg

Ines blinzelt kurz, als sie sich aus dem Schatten nach oben begibt. Nur noch wenige Schritte. Das Gipfelkreuz leuchtet in der Morgensonne. Unter ihr liegt die Welt und über ihr nichts als der blaue Himmel, der gerade die letzten rosa Wölkchen vertrieben hat. Plötzlich ruckelt es. Der Berg scheint sich unter ihr zu bewegen. Ein Erdbeben? Sind die Kinder in Sicherheit? Ines blickt sich um. Sie hört sie rufen: „Mama!”

Dann öffnet sie die Augen. Das zum Trampolin umfunktionierte Bett wird gerade von zwei Kleinkindern belagert. „Mama ist waaach!”, ruft die Kleinere nach draußen. „Sehr gut,” antwortet ihr Vater, als er das Schlafzimmer betritt. „Bereit für den Wandertag?” Ines reibt sich die Augen und grinst. „Ich stand gerade schon auf dem Berg. Absolut bereit.” Sie steigt aus dem Bett, nachdem sie ihre Töchter geküsst hat. Sie kann den Tatendrang in ihren Adern pulsieren spüren. Das Frühstücksbrot im Sonnenschein kann sie kaum genießen, so sehr freut sie sich auf den direkten Vergleich zwischen Traum und Wirklichkeit. Denn Ines weiß: Ganz selten nur, aber immerhin manchmal ist die Wirklichkeit noch atemberaubender als der Traum.

Lebt leuchtend, Lena.

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