Fasten

Und wie läuft dein Fastenprojekt bisher?“, fragt Stella. „Gut und auch wieder nicht. Ich hab’s mir ehrlich gesagt leichter vorgestellt.“, antwortet Corinna. „Woran scheitert es denn?“ – „Ist nicht so einfach, anderen zu erklären, dass man schlechte Laune fastet. Manch einen scheint das fast anzuspornen, einem die Stimmung erst recht zu verderben.“ Corinna beginnt mit ihrem Brötchen und lächelt Stella an. „Keine Sorge, du gehörst nicht zu diesem Personenkreis.“ – „Dann bin ich beruhigt. Dachte gerade schon, weil ich ja auch eher zweifelnd reagiert habe.“ – „Deine Bedenken waren aber gar nicht so falsch.“, Corinna legt ihr Brötchen nochmal auf den Teller.

„Dass man nicht alles kontrollieren kann, stimmt total und trifft vor allem auch auf andere Menschen zu. Letztens hat mich zum Beispiel jemand drauf angesprochen und mir mehr oder weniger ins Gesicht gesagt, dass mein Ansatz esoterischer Schwachsinn sei und ich doch lieber direkt ‚richtig‘ fasten sollte.“ – „Krass. Und wie hast du reagiert?“ – „Als erstes war ich schon traurig. Aber dann hab mich bewusst dafür entschieden, nicht beleidigt zu sein. Wenn er es für nötig gehalten hat, mich so verletzen zu wollen, hat er wahrscheinlich nur irgendein eigenes Problem.“ – „Super gut die Einstellung. Hat es geklappt?“ – „Meine Laune wurde sofort besser. Und ich habe den Spieß sogar noch positiv umgedreht und ihn gefragt, wie es ihm zur Zeit so geht. Am Ende haben wir uns dann zwei Stunden richtig gut unterhalten.“ – „Ok, jetzt bin ich neugierig. Wer war das?“ – „Verrate ich nicht. Sonst wäre ich ja nicht besser.“

Die beiden Freundinnen setzen ihr Frühstück fort. Corinna ist glücklicher als vor der Fastenzeit. Nicht weil sie keine schlechte Laune mehr hat, sondern weil sie sich den Auslösern der schlechten Stimmung ganz bewusst in den Weg stellt. Sie könnte jeden Morgen vor Freude summen, weil sie keine dicke Haut mehr braucht. Sie muss nicht lernen, auszuhalten wenn etwas Blödes geschieht. Sie musste einfach nur lernen, adäquat auf Dinge zu reagieren.

Lebt leuchtend, Lena.

P.S. Hat Euch der Beitrag zum Lächeln gebracht? Was hat Euch gefallen und was vielleicht auch nicht? Ich freue mich auf Euer Feedback in den Kommentaren oder per Kontaktformular.

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